Die anthroposophische Menschenkunde ist Grundlage unserer pädagogischen und therapeutischen Arbeit. Sie hilft uns dabei, den Menschen ganzheitlich in seiner biographischen Entwicklung wahrzunehmen und ihn unterstützend auf seinem Lebensweg zu begleiten. Wir verstehen die Waldorfpädagogik als lebendige und moderne Erziehungskunst. Wir pflegen eine rhythmische Alltags- und Lebensgestaltung, folgen dem Lauf der Jahreszeiten und machen ökologische Zusammenhänge erlebbar. Wir wollen eine gesunde Umgebung erschaffen, die Sicherheit und Geborgenheit gibt, die Sinneskräfte und die Lebensfreude stärkt und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schenkt. Um diese sinnlich erfahrbar werden zu lassen, arbeiten wir mit natürlichen Rohstoffen. Der nachhaltige und schonende Umgang mit Ressourcen ist uns ein wichtiges Anliegen. Darum achten wir darauf, eine möglichst gesunde und ökologische Ernährung anzubieten, bevorzugt aus eigenem Anbau.
Alle Menschen werden als sich beständig entwickelnde Persönlichkeiten, mit besonderen Fähigkeiten und als seelisch- geistige Wesen begriffen. In einem wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander, holen wir jeden Menschen dort ab, wo er gerade steht – ganzheitlich mit all seinen Stärken und Schwächen. Wir leisten angemessen und umsichtig Assistenz, dort wo sie benötigt wird. Dabei sind wir offen und bewusst dafür, dass unsere Assistenzleistungen für beide Seiten bereichernd wirken. Die Qualität der Beziehung steht im Mittelpunkt aller fachlichen und kollegialen Prozesse. Deshalb achten wir auf Konstanz bei der personellen Besetzung und bilden uns regelmäßig weiter. Auf freiheitlicher Basis, durch Respekt, Toleranz und Akzeptanz, lernen wir voneinander und miteinander. Als freie, selbstbewusste Menschen, pflegen wir einen guten Umgang mit uns selbst und fühlen uns verantwortlich für unsere Mitmenschen, für die Erde mit ihren Naturreichen und für die zukünftige Entwicklung der Erde und der Menschheit.
Die Pflege des sozialen Miteinanders ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Zusammenarbeit. Das Erleben der Gemeinschaft wird durch die rhythmische Gestaltung des Tages und des Jahreslaufes ermöglicht, in der kulturelle und soziale Angebote eine wichtige Rolle spielen. Das Begehen zentraler christlicher Jahresfeste, wie Ostern, Johanni, Michaeli und Weihnachten, wird in einem künstlerischen Rahmen angeboten. Darin spiegelt sich der Kreislauf der Natur und des Lebens wieder und bietet Struktur, inneren Halt und zeitliche Orientierung. Wir bieten ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern an. Über die sinnvolle Beschäftigung hinaus, verstehen wir Arbeit und die Produkte, die daraus entstehen, als eine Möglichkeit der sozialen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Inklusion unserer Einrichtung in Dorf und Land, mit seinen Vereinen und kulturellen Einrichtungen, ist ein zentrales Motiv unserer Arbeit. Untereinander, mit Angehörigen, gesetzlichen Betreuern, Ämtern und Behörden pflegen wir eine transparente, offene Kommunikation im Interesse aller Menschen in unserer Gemeinschaft.
Wir streben die größtmögliche Selbständigkeit und individuelle Freiheit jedes Einzelnen an. Dafür fördern und fordern wir die persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Durch professionelle Assistenz gewährleisten wir ein freies, selbstbestimmtes Leben. Freiheit bedeutet nicht ein Leben ohne Konsequenzen. Denn aus Freiheit erwächst die Verantwortung für alles, was aus unserem Handeln entsteht. In der sozialtherapeutischen Arbeit wird dies im geschützten und begleiteten Rahmen erfahrbar gemacht.
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